Der "Schlosspark" entstand im wesentlichen erst nach 1765 unter den letzten drei Anhaltischen Fürsten.
Am Anfang des 18.Jahrhunderts existierte nur ein um-
mauerter Lustgarten am Nordhang des "Schlossberg". Die Anlage war streng symmetrisch. Der Hang als geböschter Terrassengarten nach italienischem, das Parterre als nutz-
barer Rasengarten mit Obstbäumen nach holländischem Muster. Unterteilt war er durch ein Alleekreuz in Quartiere und durch Kreuzwege wiederum in Karrees.
Am Ostrand befand sich ein Gemüsegarten mit Treib-
häusern für exotische Gewächse und Orangeriegebäude. Im Westen schloss sich ein, von Kanälen durchflossenes, Rasenparterre an. Das "Grüne Haus"(10) entstand 1830 an Stelle einer Ölmühle. Es ist heute entstellt und nicht mehr als dazu gehörig zu erkennen. Dieser Garten war schon 1800 durch Bassins bereichert worden und bestand bis 1858.
Der westliche Talgrund, in der Umgebung der schon im 17.-
Jahrhundert angestauten Teiche (Schlossteich und Glocken-
teich), war ein Landschaftspark. Der Abfluss des "Schloss-
teich" wurde 1785 zu einem Wasserfall umgebaut. Im Bach-
verlauf standen zwei Getreidemühlen. Davon ist die "Schlossmühle"(8) erhalten.
Viele Elemente dieses Parks sind verschwunden, wie etwa der "Chinesische Pavillon".

die "Schlossmühle"
Westlich der "Schlossmühle" wacht ein "Liegender Löwe"(9) über den Park. Am nordwestlichen Eckpunkt steht das "Gelbe Haus"(11). Um 1830 errichtet, stellt es ein verspieltes Burg-
schlösschen dar. Es steht noch heute an der Kreuzung am westlichen Ortseingang von Ballenstedt.
Ein Projekt von 1840 sah die Erweiterung des Parks bis in das "Amtmannstal" vor. Statt dessen gewann die "Herzogin-Regentin "Friederike" den Gartenarchitekten "Peter Joseph Lenne" für die Umgestaltung des barocken Lustgartens an der Nordseite des Schlosses. Im Sommer 1858 reichte er seine Pläne zur Umgestaltung ein.
1859 begannen die Arbeiten und schon 1862 waren sie weitestgehend beendet. Es entstanden unter anderem auch die große Wasserachse mit den Fontainen(13). Die Fontaine des oberen Rundbeckens stellt einen Lindwurm dar. Er ist das letzte Zeugnis monumentaler Tierskulpturen des Parks. Sie wurden in der damals renommierten Kunstgusshütte in "Mägdesprung" gefertigt. Die anderen Skulpturen wurden 1946 als "Alteisen" verschrottet.
Fürst "Friedrich Albrecht" ließ 17770 auf einer Anhöhe, süd-
lich des "Schlossberg", das Schlösschen "Röhrkopf"(5) errichten. Es wurde als Jagdhaus genutzt.
Auch heute noch werden alle notwendigen Pflegemaßnahmen, Ersatzpflanzungen für überalterte Bäume und anfallende Rekonstruktionsarbeiten im Sinne von "Lenne" durch-
geführt. Auf Grund seiner Bedeutung ist der "Schlosspark" in das Tourismusprojekt "Gartenträume Sachsen-Anhalt" aufgenommen worden.
Der "Schlosspark Ballenstedt" ist einer der Referenzstandorte der "Landesgartenschau Sachsen-Anhalt 2010".